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>> Plötzlicher Säuglingtod

 

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Zusammen-fassung

In einer Welt mit 6 Milliarden Menschen ein Baby zu bekommen, ist eigentlich ein ganz alltägliches Ereignis. Aber für die Frau, die das Kind getragen und geboren hat, ist es ein Wunder. Das größte Wunder im Leben werdender Eltern. Die meisten Menschen verdrängen, dass auch das vollkommene Glück einer jungen Familie vom Schicksal bedroht sein kann.

 

Früher waren es die Infektionskrankheiten, die die Gesundheit von Säuglingen und Kindern bedrohten. Durch die Fortschritte in der Medizin treten die ehemals so gefürchteten und lebensbedrohlichen Infektionskrankheiten zum Teil gar nicht mehr auf (z.B. Pocken), oder sind sehr selten geworden, wie Typhus, Diphterie und Tuberkulose. Auch Stoffwechselstörungen, die Frühgeburtlichkeit und Herzfehler sind durch die moderne Medizin therapierbar geworden. Selbst für die häufigste Todesursache im ersten Lebensjahr, den Plötzlichen Säuglingstod gibt es Empfehlungen, wie das Risiko gesenkt werden kann.

 

Der Plötzliche Säuglingstod ist ein die Menschheit seit Jahrtausenden begleitendes Schicksal. "Plötzlicher Säuglingstod - die Ohnmacht bleibt" hieß noch im Jahre 1987 das Fazit aller Experten. Obwohl es trotz allen medizinischen Fortschritts heute noch nicht möglich ist, das genaue individuelle Risiko des Plötzlichen Säuglingstodes für das Kind vorauszusagen, gibt es mittlerweile konkrete Empfehlungen zur Betreuung von Säuglingen, die das Risiko deutlich senken können. Leider kann auch die Beachtung der Risikofaktoren das Risiko nicht auf 0 senken. Dennoch : 499 von 500 Babys sind nicht vom Plötzlichen Säuglingstod betroffen.

 

Auf dieser Seite haben wir für Sie die häufigsten Fragen unserer Leserinnen und Leser zum Plötzlichen Säuglingstod zusammengestellt:

Weitaus umfassendere Informationen finden Sie auch auf den Internet Seiten der Gemeinsamen Elterninitiative Plötzlicher Säuglingstod GEPS e.V.

 
 

 

 
 

Was ist der Plötzliche Säuglingstod ?

Der Plötzliche Säuglingstod ist die Haupttodesart bei Kindern. Er tritt wohl ausschließlich im Schlaf ein. Es ist ein lautloser Tod. Auch in unmittelbarer Nähe der Eltern kann er unbemerkt eintreten.

Die Ursache des Plötzlichen Säuglinsgtodes ist bislang ungeklärt. Selbst der medizinische Fachbegriff “Sudden Infant Death” (SID) ist eher von Ratlosigkeit gekennzeichnet als von medizinischem Wissen, denn er kann nur benennen, was geschehen ist. Erklären kann er nicht.

 

Wie häufig ist der Plötzliche Säuglingstod?

 

>> wird in den nächsten Tagen ergänzt >>

 

Ist mein Kinde gefährdet?

Vorsorgeuntersuchungen, polygraphische Schlafuntersuchungen, die EKG - Ableitung und andere Test erlauben zwar Grunderkrankungen zu erkennen, jedoch kann auch heute für das einzelne Kind das Risiko nicht genau vorhergesagt werden.

 

Für bestimmte Gruppen von Säuglingen ist das Risiko deutlich erhöht (z.B. nachgeborene Geschwister, Säuglinge, die ein anscheinend lebensbedrohliches Ereignis überstanden haben; besonders überlebende Zwillinge von SID - Opfern) - dennoch ist der Anteil der am Plötzlichen Säuglingstod verstorbenen Kinder aus diesen Risikogruppen gering (max. 10%). Der weitaus größte Teil der SID - Kinder stirbt ohne Vorboten oder vorher beim Kind feststellbaren Risiken.

 

Aufklärung über präventive Maßnahmen und öffentliche Empfehlungen über die vermeidbaren SID - Risikofaktoren Bauchlage, Rauchen und Stillverzicht verzeichnen seit 1992 große Erfolge : In NRW konnte so die SID - Sterblichkeit fast halbiert werden. Man kann davon ausgehen, dass in den letzten fünf Jahren durch die Abkehr von der Bauchlage in Europa das Leben von etwa 10.000 Säuglingen gerettet wurde.

 

Somit ist die Empfehlung, jüngere Säuglinge zum Schlafen auf den Rücken zu legen, das mit Abstand effektivstes Ergebnis pädiatrischer Forschung in den letzten 10 Jahren.

 

Was weiß man über die Ursachen?

 

Medizinische Erkenntnisse werden auf verschiedene Art gewonnen. Viele Fragen kann man im Labor, durch bildgebende Verfahren und klinische Studien erklären. Wenn aber die Ursache einer Erkrankung vollkommen im Dunklen liegt, fehlen auch die Angriffspunkte für gezielte Forschungen.

 

Manchmal ergeben sich aus der Epidemiologie Ansätze für die Erklärung eines Phänomens. Im Falle des Plötzlichen Säuglingstodes war und ist sie sogar der Schlüssel zur Prävention.

 

Grundsatz dieser Forschungsarbeit ist die Frage, ob es Begleitumstände in der Gruppe der vom Plötzlichen Säuglingstod Betroffenen gibt, die in der Gruppe der Nichtbetroffenen selten oder gar nicht auftreten. Bei einer entsprechend großen Anzahl an Studienteilnehmern lassen sich dann über die Häufigkeit eines Kriteriums Schlussfolgerungen für Präventionsempfehlungen ziehen.

 

Herr Prof. Dr. med. Klaus-Steffen Saternus untersuchte im Zeitraum 1974-1984 75 Kinder, die am Plötzlichen Säuglingstod verstorben waren. Er stellte fest, dass 81% in Bauchlage schlafen gelegt wurden. In der Kontrollgruppe (306 nicht betroffene Familien) schliefen nur 40% der Säuglinge in Bauchlage.

 

In der Anfang der 80er Jahre in den USA durchgeführten SIDS-Cooperative-Epidemiological-Study wurde das Risiko der Bauchlage noch nicht erkannt, weil nicht dediziert nach der Schlafposition in der Todesnacht gefragt wurde; dagegen identifizierten Studien in Neuseeland, England, Deutschland und den skandinavischen Ländern die Bauchlage im Schlaf des Säuglings als wesentlichen Risikofaktor.

 

In einer Reihe von Ländern wurde daraufhin öffentlich davor gewarnt, Säuglinge in Bauchlage zum Schlafen zu legen. In diesen Ländern kam es im Folgejahr zu einer Verringerung der Anzahl der am Plötzlichen Säuglingstod verstorbenen Kinder um 30-70%.

 

 

Die Ursachenforschung hat mittlerweile zu der weitgehenden Überzeugung geführt, dass es sich beim Plötzlichen Säuglingstod um ein multifaktorielles Geschehen handelt.

 

Das pathophysiologische Modell nach Kinney und Kahn (siehe Abbildung) geht von drei ineinander übergreifenden Kausalkomplexen aus :

1. Probleme während der Entwicklungsphasen des Säuglings
2. Exogene Faktoren
3. Habituelle, prädisponierende Faktoren

 

Bei Betrachtung der Abbildung sieht man, dass es durch den Kreis der exogenen Faktoren möglich ist, das SID-Risiko für das individuelle Kind zu senken.

 

Dieser Zusammenhang konnte im Rahmen der Westfälischen Studie “Plötzlicher Säuglingstod” 1990 - 1994 belegt werden. So lässt sich aus den Daten der Studie hochrechnen, dass ca. 800 der 1283 SID-Todesfälle aus dem Jahr 1990 hätten vermieden werden können, wenn die drei Hauptrisikofaktoren Bauchlage, Rauchen und Stillverzicht vollständig eliminiert worden wären.

 

Durch Beachtung der Hauptrisikofaktoren konnte die SID-Rate halbiert und über 2.000 Kinder allein in Deutschland in den Jahren 1993-97 gerettet werden. Betrachtet man die Zahlen europaweit, so sind es sogar mehr als 10.000 Familien seit Anfang der 90er Jahre, die vor dem Schicksal des Plötzlichen Säuglingstodes bewahrt werden konnten.

Kein anderes Ergebnis medizinischer Forschung hat in den letzten 15 Jahren mehr Leben von Kindern gerettet als die Warnung vor der Bauchlage als Schlafposition für Babys.

Nachdem der Anteil der in Bauchlage schlafenden Babys in den letzten zehn Jahren drastisch zurück gegangen ist, ließen sich nun in wissenschaftlichen Studien differenziertere Daten zur Seiten- und Rückenlage erheben.


So konnte in mehreren Ländern (u.a. England, Neuseeland, Australien, Holland, Norwegen) in wissenschaftlichen Arbeiten gezeigt werden, dass die Seitenlage als Schlafposition für Babys im Vergleich zur Rückenlage mit einem 2-6fach erhöhten Risiko behaftet ist.

Dennoch neigen nach der öffentlichen Warnung vor der Bauchlage als Schlafposition für Babys die meisten Eltern dazu, ihr Baby nicht in Rückenlage schlafen zu legen, sondern legen das Kind auf die rechte oder linke Seite.

 

Als wesentliches Argument gegen die Rückenlage wird immer wieder eine erhöhte Aspirationsgefahr angeführt. Umfangreiche Erhebungen in England haben jedoch gezeigt, dass nach Einführung der Rückenlage als Regelschlafposition (”back to sleep”) es nicht zu einem Anstieg der Todesfälle kam, die auf Nahrungsaspiration zurückzuführen waren.

In der im November 1999 von Dr. Edwin Mitchell, Dr. Brandley Thach et.al unter der Überschrift “Die Veränderung der kindlichen Schlafposition erhöht das Risiko für den Plötzlichen Säuglingstod” veröffentlichten Arbeit fassen die Autoren die wichtigsten Ergebnisse der Neuseeländischen Case-Control-Studie aus den Jahren
1987-1990 zusammen. Hierbei betonen die Autoren das Ergebnis, dass das Risiko des Plötzlichen Säuglingstodes um 18mal höher für Säuglinge ist, die das erste Mal in Bauchlage zum Schlafen gelegt werden. Die Autoren postulieren, dass die Babys, die normalerweise auf der Seite schlafen, mit einem ähnlich hohen Anstieg des Risikos belastet werden, wenn sie während des Schlafes von der Seitenlage in die Bauchlage rollen.

 

Die Seitenlage ist also gerade in Deutschland als beeinflussbarer Risikofaktor für den Plötzlichen Säuglingstod nicht zu unterschätzen.

 

Von dem Zusammenhang zwischen Schlaf und SID ausgehend hat Frau Prof. Dr. med. Marianne Schläfke von der Ruhr-Universität Bochum im Jahre 1982 die Schlafforschung bei Kindern aufgenommen. Zahlreiche Erkenntnisse, die wir heute als Empfehlungen zur Schlafumgebung an Eltern weitergeben, gehen auf die Untersuchungen von Frau Prof. Dr. med. M. Schläfke zur Atemregulation im Schlaf zurück. Entscheidend war hier z.B. die Erkenntnis, dass die Arousal-Schwelle durch Hypoxie und Hyperkapnie angehoben wird.

 

Heute zählen Überwärmung und Rückatmung zu den wichtigsten Risikofaktoren für den Plötzlichen Säuglingstod. Um so wichtiger ist auch aus Sicht der SID-Prävention die Gestaltung der Schlafumgebung des Babys.

Wie kann ich das Risiko für mein Kind senken?

Die aktuellen Empfehlungen der allgemeinen SID-Prävention lauten:


(1) Vom Rauchen haben Babys schnell die Nase voll
Tägliches Rauchen von mehr als 15 Zigaretten verachtfacht das SID-Risiko.

Obwohl ein Baby im Mutterleib noch nicht atmen kann, wird es durch die, durch die über die Lungen der Mutter aufgenommenen Schadstoffes beim Rauchen stark belastet. Diese Schadstoffe gehen über die Nabelschnur und die Plazenta nachweislich in den Kreislauf des Kindes über. Da die Entgiftungsfunktion der Leber noch nicht entwickelt ist, wirken diese Stoffe auf das Ungeborene wesentlich stärker als auf seine Mutter.

Die durch das Rauchen aufgenommenen Schadstoffe können zu Gefäßschäden an der Nabelschnur und der Plazenta führen. Dies kann die Ernährungsfunktion des Kindes stören.

Schwangere, die mehr als 15 Zigaretten pro Tag rauchen, haben ein doppelt so hohes Frühgeburtsrisiko. Das Rauchen der (werdenden) Mutter potenziert die Bedeutung anderer Risikofaktoren. Tägliches Rauchen von mehr als 15 Zigaretten verachtfacht das Risiko des Plötzlichen Säuglingstodes. Selbst wenn nur der Vater raucht, ist das Risiko noch doppelt so groß. Natürlich ist es für Raucherinnen nicht einfach, auf Zigaretten gänzlich zu verzichten. Jede Zigarette weniger senkt das Risiko : Verringert beispielsweise eine Frau, die zuvor 20 Zigaretten pro Tag geraucht hat, ihren täglichen Zigarettenkonsum unter 6 Zigaretten, so senkt sie das Risiko um den Faktor 4.

 

(2) Alles, aber keine Bauchlage zum Schlafen
Wer sein Baby nicht auf den Bauch, sondern auf den Rücken zum Schlafen legt, senkt das Risiko des Plötzlichen Säuglingstodes um etwa 40%. Der Seitenlage als Schlafposition wird in neueren wissenschaftlichen Arbeiten ein Risikofaktor von 2-6 zugewiesen.

Deswegen empfiehlt man ausschließlich die Rückenlage als Schlafposition für Babys. Vermeiden Sie die Bauchlage als Schlafposition bei Babys so lange wie nur irgend möglich.

 

(3) Muttermilch, die beste Nahrung für Babys
Stillen Sie Ihr Baby möglichst von Anfang an und über den sechsten Lebensmonat hinaus.

 

(4) Optimieren Sie die Schlafumgebung für Ihr Baby, um so das Risiko einer Überwärmung und Rückatmung zu senken. Informationen hierzu finden Sie in dem Leitfaden “Die optimale Schlafumgebung für Ihr Baby” .

 

Wo finden betroffene Eltern Hilfe?

Betroffene Eltern können sich an die Gemeinsame Elterninitiative Plötzlicher Säuglingstod GEPS e.V. wenden. Ansprechpartner und weitere umfassende Informationen finden Sie im Internet auf http://www.GEPS.de

 

 

 
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